Der auch bei Schweizer Piloten beliebte und nur 60 Kilometer nördlich von Basel gelegene  Flugplatz Freiburg (EDTF) erlebte am 15. August eine Doppelpremiere: Gleich zwei Passagierflugzeuge vom Typ Do 328 schwebten erstmals bei Dunkelheit auf diesem Platz ein. Es war kurz nach 23 Uhr.

ILS soll installiert werden

Sie luden die Dortmunder Spieler und den Mitarbeiterstab des Bundesligisten direkt nach dem Bundesligaspiel gegen den Freiburger Verein ein und starteten kurz vor Mitternacht wieder in Richtung Heimat. Das geht ganz offiziell mittels PPR-Genehmigung vom Flugplatz. Die Crews der beiden Do 328 flogen Nacht-VFR an, da Freiburg noch nicht über ein Instrumentenlandesystem verfügt. Ein solches soll aber in Zukunft installiert werden. Der Anflug im Sichtflug bei Dunkelheit funktioniert nur unter CAVOK-Bedingungen.

Nicht über die Stadt geflogen

Um die Bevölkerung zu schonen und um das bis 23 Uhr geltende Flugverbot bei Bundesliga-Abendspielen zu beachten, landeten beide Do 328 nacheinander erst gegen 23.10 Uhr auf der Runway 16. Beim Start einige Minuten vor Mitternacht hingegen nutzten die Piloten die Piste 34. In beiden Fällen wurde nicht über die Stadt geflogen.

Grösstes Flugzeug auf diesem Platz

Die Dornier Do328 ist eines der grössten Flugzeuge, das noch in Freiburg landen und starten darf. Die Maschine hat 32 Sitzplätze und wird von zwei Propellerturbinen angetrieben. Es gibt sie auch als Variante mit zwei Düsentriebwerken. Die Version mit Propellerturbinen ist mit etwa 620 km/h nicht ganz so flott wie ihre 740 km/h schnelle Jet-Schwester, braucht dafür aber weniger Start- und Landestrecke und darf deshalb in Freiburg aufsetzen und abheben. Die Dornier Do 328 mit Propellerturbine entstand ab 1991 am bayerischen Flughafen Oberpfaffenhofen bei München. Später wurde sie zur Jet-Version mit zwei Strahlantrieben weiterentwickelt. Ein grosser Erfolg wurden beide Varianten dennoch nicht: Hersteller Fairchild-Dornier sowie das einstige Nachfolgeunternehmen AvCraft Aviation verkauften bis 2005 lediglich knapp 220 Exemplare, 107 von der Turboprop und 110 als Jet.

Heute nutzen gleich mehrere deutsche Bundesliga-Teams regelmässig die Do 328 der beiden deutschen Charter-Airlines MHS oder Private Wings, um zu ihren Spielen zu fliegen.