Auf diese Weltpremiere hätten die Insassen des einstrahligen Businessjets vom Typ Cirrus SF50 Vision-Jet wohl gerne verzichtet. Am vergangenen Freitag befanden sie sich über Florida im Anflug auf den Kissimee-Airport. Zu dieser Zeit gewitterte es in dieser Region. Dabei geriet der einmotorige Jet wohl in heftige Turbulenzen. Der Pilot löste das in diesem Typ verbaute CAPS-Rettungssystem aus, worauf das Flugzeug am Fallschirm nahe der Stadt Orlando in einem sumpfigen Gebiet zu Boden sank. Beim Aufprall erlitten die drei Insassen, der Pilot, eine Frau und ein Junge unterschiedlich schwere Verletzungen. Sie konnten sich aber selbst aus dem Flugzeug befreien. Später wurden sie in ein Krankenhaus gebracht.

Bisher einziger Businessjet mit Gesamtrettungssystem

Der bis zu 300 Knoten schnelle Vision-Jet des US-Herstellers Cirrus hat als bisher einziger Businessjet der Welt ein Gesamtrettungssystem in der Rumpfspitze eingebaut. Dieses ist aber deutlich komplexer als die Systeme, wie sie etwa in Ecolights verbaut werden. 

Bordcomputer entscheidet über Auslösung

Nachdem ein Pilot oder Passagier manuell den Griff für das CAPS genannte System zieht, prüft der Bordcomputer zunächst einmal, ob Fluglage und Speed das überhaupt zulassen. Ansonsten versucht der Autopilot, die Maschine in eine Fluglage und einen Geschwindigkeitsbereich zu steuern, der mit dem System kompatibel ist. Erst dann wird der Fallschirm ausgeschossen. An diesem hängend schwebt anschliessend die ganze Maschine auf die Erde.