Die Goldhofer AG mit Stammsitz im allgäuischen Memmingen liefert seit 1969 weltweit Flugzeug- und Frachtschlepper aller Art an Fluggesellschaften und Airports. 1984 konnte das Unternehmen den ersten elektrisch betriebenen Flugzeugschlepper in Betrieb nehmen. Mit der Übernahme der Firma Schopf, die ebenfalls Schlepper herstellte, konnte die Expansion besonders auf dem Luftfahrt-Sektor ausgeweitet werden.

Kooperation mit Schweizer Firma

Damit das Unternehmen technologisch immer auf dem neuesten Stand ist, entstand erst vor wenigen Jahren eine Kooperation mit dem Schweizer Ingenieurbüro Suncar HK, die sich auf elektrische Antriebe spezialisiert haben. Suncar HK ist ein Start-up-Unternehmen der ETH-Zürich.

Der gemeinsam mit Suncar HK entwickelte Fracht- und Gepäckschlepper ist mit einer 400-V-Lithium-Ionen-Batterie mit sehr kurze Ladezeiten ausgestattet. Er erlaubt Zwischenladungen und ist über 30 Prozent ausdauernder im Vergleich zu Blei-Säure-Batterien. Gegenüber dieselbetriebenen Fahrzeugen ergeben sich Energie-Einsparungspotenziale von bis zu 80 Prozent.

Emissionsfreie Schleppfahrzeuge

Die Goldhofer-IonMaster-Technology ermöglicht das Zwischenladen in jeder noch so kurzen Pause. Dadurch lässt sich der Sherpa E über mehrere Schichten hinweg nahezu pausenlos einsetzen. Ein aktiv gesteuertes Temperaturmanagement sorgt dabei für eine maximale Lebensdauer der Batterie. Der emissionsfreie Sherpa E kann in Gebäuden wie im Freien verwendet werden.

Der Sherpa E ist aber nicht der einzige Elektroschlepper von Goldhofer. Der als Bison bezeichnete Elektroschlepper, mit der ebenfalls innovativen Goldhofer-IonMaster-Technologie kann bis zu 100 t Abfluggewicht wie etwas den A 321 oder den Boeing 737 bugsieren.

CO2-Emissionen um 80 Prozent senken

Der Flughafen Stuttgart hat die Passagierbusse bereits elektrifiziert. Mit den neuen Schleppern für das Frachtterminal sei das angepeilte Etappenziel, die Kohlendioxid-Emissionen des kompletten Abfertigungsbetriebes um 80 Prozent gegenüber 2009 zu reduzieren. Bei den Spezialfahrzeugen für den Feuerwehr- oder Winterdienst, bei denen noch keine Elektro-Alternative verfügbar ist, setzt der Flughafen seit 2017 immerhin schon synthetische Kraftstoffe ein!