Segelfliegen funktioniert mit Ausnahme des Schlepps zum Startpunkt ohne Motor. Segelflug nutzt die Windsysteme wie zum Beispiel den Föhn oder aber die thermische Energie der Sonne. Ab Schänis wurden schon einige Flüge über 1000 Kilometer erflogen. Bei all diesen Flügen hat jedoch der Föhn mit seinen Aufwindwellen mitgeholfen.

Reine Sonnenenergie

Am 1. Juni herrschte eine flache Druckverteilung über Europa. Darum hat auch kein Nord- oder Südföhn den Flug von Martin Bühlmann unterstützen können. Er hat den Flug einzig mit den Aufwinden der Sonneneinstrahlung erzielt. Damit ist dies der erste rein thermische 1000’er ab Schänis. Bühlmann ist in Schänis um 10.05 Uhr zu seinem Dreiecksflug gestartet. Dieser führte ihn nach Deutschland zum ersten Wendepunkt südlich Kempten. Den zweiten Wendepunkt umflog er bereits nach drei Stunden Flugzeit südlich Salzburg in Zell am See.

Danach gings westwärts zur dritten Wende, alles entlang dem Alpenbogen vorbei an Innsbruck, Ischgl, Davos und Airolo bis nach Zermatt. Dort wendete er auf einer Höhe von 3800m über Meer und flog zurück Richtung Schänis. Am Mattstock bei Amden beendete er den ersten Teil nach 864 km.

Und dann noch auf 1013 Kilometer

Seine Verlängerung über 149 km führte Marin Bühlmann nochmals westwärts bis nahe dem Mittelpunkt der Schweiz bei Sachseln (OW). Um 20.13 landete er wieder in Schänis.

Sein 1013 km-Dreieckflug mit Verlängerung dauerte 10 Stunden. Der Pilot flog mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 108 km/h. Das bedeutet, dass er zwischen den Aufwinden, in denen er Höhe gewinnen musste, zwischen 150 und 200 km/h unterwegs war.

Der Flugplatz Schänis gilt als Segelflug-Kompetenzzentrum und gehört zu den bedeutendsten Segelflugplätzen der Schweiz. Seit 1965 starten hier Segelflugzeuge für Flüge im gesamten Alpenraum. Der Segelfluggplatz Schänis führt im Frühling und Herbst Schnuppertage und Schnupperwochen durch. flugplatz-schaenis.ch/flugschule