In rund einem Monat beginnen die fünf Astronautenanwärter der Astronautenklasse 2021 ihre Grundausbildung. Zu ihnen gesellt sich nun eine weitere Auszubildende. Die Australierin Katherine Bennell-Pegg wird ebenfalls am Europäischen Astronautenzentrum (EAC) der ESA in der Nähe von Köln geschult. 

Bewarb sich als ESA-Astronautin

Bennell-Pegg hatte sich als britische Doppelbürgerin bei der Ausschreibung der ESA für neue Astronauten im Jahr 2021 beworben und alle Selektionsschritte erfolgreich bestanden. Aufgrund ihrer guten Ergebnisse im ESA-Astronautenauswahlverfahren hat die australische Weltraumbehörde beschlossen, die Kosten für ihre Teilnahme an der Grundausbildung zu übernehmen. So wird sie bei der ESA als australische Astronautenanwärterin auf Kostenerstattungsbasis ausgebildet, ähnlich wie nicht-amerikanische Astronauten im Johnson Space Center der NASA.

Kein aktives Mitglied des ESA-Korps

Die Australierin wird für die Ausbildung zur ESA abgestellt und bleibt gleichzeitig Angestellte der australischen Raumfahrtagentur. Sie wird kein aktives Mitglied des ESA-Astronautenkorps werden. «Als europäisches Exzellenzzentrum für die Auswahl, Ausbildung und Unterstützung von Astronauten vermitteln die Teams des EAC europäischen und internationalen Astronauten die Fähigkeiten und Kenntnisse, die sie benötigen, um heute zur Internationalen Raumstation zu fliegen, und bereiten sie gleichzeitig auf die Erkundung jenseits der niedrigen Erdumlaufbahn vor. Als eines von nur drei Zentren weltweit, die ausländische Astronauten ausbilden und den Abschluss der Grundausbildung nach den internationalen ISS-Standards zertifizieren, freuen wir uns darauf, diese Reise gemeinsam fortzusetzen», erklärt David Parker, ESA-Direktor für bemannte und robotische Exploration.

Junge Raumfahrtbehörde

Die Australische Raumfahrtbehörde wurde erst vor vier Jahren gegründet. Der Staat ist daran interessiert, den Raumfahrtsektor auszubauen, indem er einen breiteren Zugang und Einblick in die bemannte Raumfahrt erhält und die Partnerschaft zwischen Europa und Australien stärkt. 

Bereits in der Raumfahrtindustrie tätig

Bennell-Pegg ist Raumfahrtsystemingenieurin und arbeitet seit über 12 Jahren in der Raumfahrtindustrie in sechs Ländern an Missionen und Technologien für die bemannte Raumfahrt, an der Internationalen Raumstation, an Konzepten zur Trümmerbeseitigung sowie an wissenschaftlichen, Erdbeobachtungs- und Weltraumforschungsmissionen.