Per Ende 2024 wurden auf der Plattform 6500 Arbeitsplätze gezählt, davon 428 beim EuroAirport als Flughafenbetreibergesellschaft. Der EuroAirport verzeichnete zudem eine Rekordzahl an Auszubildenden. Der Flughafen bleibt einer der wichtigsten Arbeitgeber in der trinationalen Region. Die weitere Erholung des Verkehrs ermöglicht auch eine weitere Erhöhung der Investitionen in die Flughafeninfrastruktur.

Modernisierung des Terminals und Verbesserung der Services

Der Flughafen hat beschlossen, das Projekt «EMT» (Evolution Modulaire du Terminal) umzusetzen. Dieses ermöglicht, die Terminalinfrastruktur des EuroAirport zu erweitern und zu modernisieren. Das Projekt ist in einzelne, voneinander unabhängige Module aufgeteilt, was eine schrittweise und flexible Umsetzung der einzelnen Module erlaubt. Das erste Modul «Landside» umfasst einen Anbau des bestehenden Terminalgebäudes von rund 14’000 m² an der Ostseite sowie die Modernisierung von 15’000 m² im bestehenden Terminal. Der Baubeginn ist für 2027 geplant, die Fertigstellung des neuen Gebäudes für 2030/31.

In der Zwischenzeit setzt der Flughafen einen Aktionsplan um, um die Servicequalität mit gezielten Massnahmen bis 2026 zu verbessern. Einige Projekte sind bereits abgeschlossen (Renovierung des Ankunftsbereichs), andere befinden sich in der Umsetzung (Neugestaltung der Gastronomie) oder in Planung (Renovierung der Sanitäranlagen, Beschilderung, Verbesserung der Gatebereiche etc.).

Verspätungssituation getrotzt

Im Jahr 2024 boten rund 30 Fluggesellschaften insgesamt 100 Destinationen ab dem EuroAirport an. In erster Linie wurden europäische Ziele im Mittelmeerraum bedient. Neu zählen Oslo und Dubai zu den ab dem EuroAirport direkt angeflogenen Destinationen. Die Anzahl der Gesamtflugbewegungen belief sich im Jahr 2024 auf 94’124 (+6,6%/2023 bzw. -5,2%/2019), davon 73’924 (+7,2%/2023 bzw. -9,2%/2019) gewerbsmässige Flüge. Der europäische Luftverkehr war 2024 von grossen Verspätungen geprägt. Grund waren unter anderem reduzierte Flugsicherungskapazitäten und schlechtes Wetter. Der Betrieb am EuroAirport verlief trotzdem geordnet dank zweier Neuerungen: der Einführung einer Slot-Koordination (Stufe 2) und der Austausch von Echtzeitdaten mit der europäischen Flugsicherung Eurocontrol.

Frachtaufkommen pendelt sich auf Vorkrisen-Niveau ein

Der Flughafen Basel-Mulhouse nimmt beim Frachtverkehr eine strategische Rolle im trinationalen Logistikcluster ein. 2024 war das Frachtaufkommen im Vergleich zum Vorjahr zwar noch leicht rückläufig, pendelt sich aber allmählich auf Vorkrisen-Niveau ein: Das gesamte Frachtvolumen entspricht 99% des Volumens von 2019 (2024: 104 800 Tonnen, 2019: 106 075 Tonnen).

Stabile Industrie 

Der auf Wartung und Umbau von Flugzeugen spezialisierte dritte Geschäftsbereich «Industrie» zeigte sich im Jahr 2024 erneut stabil. Jet Aviation und AMAC Aerospace haben beide für die nächsten Jahre substanzielle Investitionen in ihre Hangars und Firmengebäude angekündigt. Auch die Anzahl Arbeitsstellen ist bei beiden Firmen steigend. Die MRO-Branche (Maintenance, Repair & Overhaul) weist ein weltweites Wachstum auf, wovon die Flughafenplattform profitiert. Das industrielle Kompetenzzentrum des EuroAirport ist von weltweiter Bedeutung und generiert ein Drittel der Arbeitsplätze auf der Flughafenplattform. Es umfasst die fünf Unternehmen Jet Aviation, AMAC Aerospace, Air Service Basel, Nomad Technics AG und Pilatus.

SIL-Lärmbericht 2023
Als dritter Schweizer Landesflughafen muss der EuroAirport periodisch einen Nachweis über die Lärmbelastung über Schweizer Gebiet erstellen. Gemäss SIL (Sachplan Verkehr, Teil Infrastruktur Luftfahrt) ist alle drei Jahre ein Lärmnachweis zu erbringen. Aufgrund der 2019 erstmals beobachteten Überschreitung der Immissionsgrenzwerte (IGW) der Lärmschutzverordnung hat sich der EuroAirport freiwillig verpflichtet, die Lärmbelastung durch den auf der Plattform registrierten Flugverkehr jährlich zu berechnen, zusätzlich zu der im SIL festgelegten regulatorischen Verpflichtung.
Durch den pandemiebedingten Verkehrsrückgang hat sich die Lärmbelastung in den Jahren 2020 und 2021 verringert und die Vorgaben der Lärmschutzverordnung wurden wieder eingehalten. Im Jahr 2022 waren wiederum IGW-Überschreitungen über Schweizer Territorium zu verzeichnen. Der neueste Lärmnachweis bezieht sich auf das Jahr 2023. Die IGW zwischen 22-23 und 23-24 Uhr wurden erneut überschritten. 
Die eingeleiteten Massnahmen (Dialoge mit den Fluggesellschaften betreffend Vorverlegung von Starts, höhere Lärmgebühren, Bussen der ACNUSA, Massnahmen im Lärmvorsorgeplan 2024-28), sollten die Immissionen in der Zeit zwischen 23 und 24 Uhr mittelfristig unter die in der Schweiz geltenden Immissionsgrenzwerte senken. «In der 1. Nachtstunde zwischen 22 und 23 Uhr sind weitere Analysen und daraus resultierende Massnahmen erforderlich», schreibt der EuroAirport.