Der Einschlagskrater Korolev liegt südlich des großen Dünenfeldes Olympia Undae, das einen Teil der Nordpoleiskappe umgibt. Das Innere des zwei Kilometer tiefen Kraters ist ganzjährig von einem 1800 Meter mächtigen Gletscher bedeckt. Diese Ablagerung bildet ein ausgedehntes Reservoir aus nicht-polarem Eis auf dem Mars. Schätzungen gehen von einem Volumen von etwa 2200 Kubikkilometern Wassereis aus. Der Kraterrand ist von einer dünnen Frostschicht bedeckt, die sich deutlich von der rötlich gefärbten Marsoberfläche abhebt. Herrscht Winter an der Nordhalbkugel des Mars, ist auch die Polumgebung weitläufig von einer dünnen Schicht Eis bedeckt, das aus der Atmosphäre des Mars wie Schnee aus Kohlendioxideis auf die Oberfläche rieselt und erst mit dem Sonnenlicht des Frühlings wieder verdampft.

Chefkonstrukteur der russischen Raumfahrttechnik als Namensgeber

Benannt wurde der Korolev-Krater nach Sergej Pawlowich Koroljow (englische Schreibweise: Sergei Pavlovich Korolev), dem Chefkonstrukteur und Vater der russischen Raumfahrttechnik (1907-1966). Der Ingenieur Koroljow entwickelte die erste russische Interkontinentalrakete R7 – den Vorgänger der modernen Sojus Raketen, die bis heute im Einsatz sind. Mit seinen Entwürfen zu Raketen und Raumschiffen brachte Koroljow 1957 den ersten künstlichen Satelliten Sputnik ins All und ermöglichte 1961 den ersten bemannten Raumflug Juri Gagarins. Auch die Trägerraketen, mit denen sowjetische Forschungsmissionen zum Mond, zur Venus und zum Mars auf den Weg gebracht wurden, beruhten auf Entwürfen von Koroljow.