Das Ereignis hat historische Bedeutung – und der Mars einen neuen Besucher: Plangemäss ist der NASA-Rover Perseverance («Beharrlichkeit») gestern Abend, 18. Februar, gegen 22 Uhr mitteleuropäischer Zeit auf der Marsoberfläche gelandet. Kurz nach der Landung hat das Roboterfahrzeug bereits erste Bilder zurück zur Erde geschickt.

Perseverance steht harte Arbeit bevor

Nach einer über 472 Millionen Kilometer langen Reise setzte das mehr als eine Tonnen schwere Roboterfahrzeug Perseverance sanft im Marsstaub auf. Ein höchst anspruchsvolles Manöver, das so exakt verlief, wie es die Nasa geplant  hatte.

«Landungen auf dem Mars gehören zu den schwierigsten Dingen, die man sich vorstellen kann, auch wenn es einfach aussehen mag», freute sich NASA-Wissenschaftschef Thomas Zurbuchen nach der erfolgreichen Landung. Für Perseverance beginnt nun die Arbeit. In den kommenden Jahren soll der robotische Astrobiologe, wie Zurbuchen das Gefährt nennt, nach Spuren einstigen Lebens suchen. Und er soll Bodenproben einsammeln; in der Hoffnung, diese eines Tages zur Erde transportieren zu können.

Auf der Suche nach Anzeichen von Leben

Vollgepackt mit modernster Technologie startete die Mars 2020-Mission am 30. Juli 2020 von der Cape Canaveral Space Force Station in Florida. Die Mission ist ein erster Schritt im Bestreben, Mars-Proben zur Erde zurückzubringen.

Der 1026 Kilogramm schwere Roboter-Geologe und Astrobiologe ist ungefähr so ​​gross wie ein Auto und wird in Kürze mit seiner zweijährigen wissenschaftlichen Untersuchung des Jezero-Kraters auf dem Mars beginnen. Während der Rover das Gestein und Sediment des alten See- und Flussdeltas von Jezero untersuchen wird, um die Geologie und das vergangene Klima der Region zu charakterisieren, ist ein wesentlicher Teil seiner Mission die Astrobiologie, einschliesslich der Suche nach Zeichen des alten mikrobiellen Lebens. Zu diesem Zweck ermöglicht die von der NASA und der ESA (European Space Agency) geplante Mars Sample Return-Kampagne Wissenschaftlern auf der Erde, von Perseverance gesammelte Proben zu untersuchen, um mit Instrumenten, die zu gross und komplex sind, um sie zu senden, nach endgültigen Anzeichen des vergangenen Lebens zu suchen der rote Planet.

Der 45 Kilometer breite Jezero-Krater befindet sich am westlichen Rand von Isidis Planitia, einem riesigen Einschlagbecken nördlich des Marsäquators. Wissenschaftler haben festgestellt, dass der Krater vor 3,5 Milliarden Jahren ein eigenes Flussdelta hatte und mit Wasser gefüllt war.

Erste Helikopter-Drohne in der Geschichte der Raumfahrt

Der bisher komplexeste Rover der NASA trägt mehr Kameras als jede andere interplanetare Mission der Raumfahrtgeschichte. 19 Aufnahmesysteme befinden sich auf dem Rover selbst, hinzu kommen vier Kameras auf anderen Teilen des Raumfahrzeugs, die Aufnahmen des Eintritts, Abstiegs und der Landung aufzeichnen.

Technologisches Neuland beschreitet die NASA mit der Helikopterdrohne Ingenuity (Genialität): Erstmals in der Geschichte der Raumfahrt wird ein von der Erde mitgeführtes Fluggerät vom Boden eines anderen Planeten in die Atmosphäre aufsteigen, kontrolliert die Gegend überfliegen und auch wieder landen, um das Experiment mehrere Male zu wiederholen. Bei weniger als einem Hundertstel des irdischen Luftdrucks musste Ingenuity extrem leicht gebaut werden und gleichzeitig sehr großflächige, extrem schnell rotierende Rotorblätter erhalten. Die Drohne hat eine Masse von 1800 Gramm und Rotorblätter von 120 Zentimeter Spannweite. Eine Minikamera wird Bilder aus 10 bis 15 Metern Höhe liefern.