Bereits im vergangenen November wurden zwei in der Schweiz immatrikulierte Hunter Mk.58 und HB-RVQ (ex J-4064) und die HB-RVU (ex J-4086) verkauft, wobei Letzerer im Besitz der Air Vampires Sion war. Inzwischen wurde bekannt, dass der Verein Fliegermuseum Altenrhein FMA auch den doppelsitzigen Hunter MK.68 mit der Immatrikulation HB-RVP verkauft. Der zweite Doppelsitzer mit der Tiger-Bemalung verbleibt in der Schweiz. Als Gründe für die Verkäufe nennt der Verein die ausbleibende Einnahmen, die Kosten und der Mangel an zertifizierten Mechanikern für die Wartung.

«Museumsprojekt auf nächsten Level heben»

Mit dem Verkauf der beiden Hunter aus Altenrhein sind allerdings nicht alle einverstanden; neben Vereinsmitgliedern – die sich vor vollendete Tatsachen gestellt und übergangen fühlen – auch das Fliegermuseum -Fahrzeugmuseum Altenrhein (FFA), das eine Kampagne gegen den Verkauf der Hunter lanciert hat. 1252 Personen haben diese zwischenzeitlich unterzeichnet.

Kürzlich wurde nun die Interessen Gemeinschaft Museumsstandort Altenrhein IGMA gegründet, mit dem erklärten Ziel, «die Schweizer Kulturgüter zu erhalten und den Verkauf weiterer Schweizer Hunter zu verhindern. Hinsichtlich Museumsprojekt soll an die bisherigen Erfolge angeknüpft und die Entwicklung des Museums weiter vorangetrieben werden.

«Die Verkäufe wurden durch den Vorstand des Verein- bzw. Genossenschaft Fliegermuseum Altenrhein, ohne Miteinbeziehung der Mitglieder, vollzogen», betonen die Initianten der IGMA, Bernhard Vonier, Heinz Bärfuss,  Hans Legler und  Nik Blatter in einer Mitteilung. Sie äussern in diesem Zusammenhang die Bitte, dass sich Mitglieder des Vereins VFMA oder der Genossenschaft GFMA Fliegermuseum Altenrhein der IGMA anschliessen. «Zusammen können wir Grossartiges bewirken, an die unglaubliche Leistung des Fliegermuseums Altenrhein der letzten 25 Jahre anknüpfen um das ganze Museumsprojekt in Altenrhein auf das nächste Level zu heben. Dies funktioniert jedoch nur, wenn wir alle bestehenden Werte mitnehmen und mit dieser starken Basis uns auf die Zukunft konzentrieren», schreiben die Initianten. 

Klare Vorstellungen der Zukunft

Eine Zukunft, die gemäss IGMA wie folgt aussehen könnte:

  • Der Museumsstandort Altenrhein soll ein «Guss» sein – z.B. eine Ausstellung die einen Schweizer Vampire, Venom, Hunter und zukünftig vielleicht auch noch ein F-5 Tiger oder sogar eine F/A-18 Hornet beinhaltet.
  • Eine Halle die diesen hochwertigen Flugzeugen gerecht wird
  • Das Erarbeiten möglicher Lösungen wie die verkauften Hunter Gründungsflugzeuge eventuell gerettet oder falls möglich ein gleichwertiger Ersatz dafür beschafft werden kann
  • Die Sicherstellung des Gesamtprojekts für die Zukunft durch Budgettransparenz, Abgleich Ein-/ Ausgaben, Miteinbeziehung der Mitglieder und durch das Injizieren von Förderprojekten.

Für die Umsetzung brauche es eine ausserordentliche Generalversammlung des Verein VFMA und der Genossenschaft GFMA Fliegermuseum Altenrhein, informiert die IGMA. Der nächste Schritt der Interessengemeinschaft werde nun die Kontaktaufnahme mit allen VFMA und GFMA Mitglieder sein.

Siehe auch Beitrag in der «Cockpit»-Ausgabe 2/21 (Stellungnahme von Bernhard Vonier, Managing Director FFA Museum Altenrhein und Interview mit FMA-Präsident Daniel Affolter.