Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erkannte Hawker, dass der Strahlantrieb die Zukunft der militärischen Flugzeugentwicklung darstellte. Dem Hawker Hunter geht eine Geschichte zahlreicher Versuche und Entwicklungen zwischen den späten 1940er und frühen 1950er-Jahren voraus. Viele dieser Prototypen wurden aufgegeben, bevor sie das Produktionsstadium annähernd erreichten. Erst der Hawker P.1067, der am 20. Juli 1951 erstmals von der RAF Boscombe Down aus flog, erwies sich als Erfolg. 

Exportschlager

Die einsitzige Hawker P1067 Hunter wurde 1956 als wendiges Jagdflugzeug in Dienst der Royal Air Force gestellt und in zahlreichen Konflikten als Jagdbomber eingesetzt. Die verschiedenen Versionen des Düsenjägers wurden in grossem Umfang exportiert und standen bei den Luftstreitkräften von 21 weiteren Nationen, darunter Dänemark, Indien, Schweden, die Schweiz und Singapur im Einsatz. Um die 1970 Stück fertigte der britische Flugzeugbauer insgesamt. Der Libanon war das letzte Land, das die Hunter 2014 aus dem Flugdienst seiner Luftstreitkräfte nahm, also fast 60 Jahre nach Indienststellung des Typs.

36 Jahre in der Schweiz im Einsatz

Die Schweiz beschaffte in drei Serien insgesamt 160 Hawker Hunter, davon 152 Einsitzer (F.Mk.58 und F.Mk.58A) sowie 8 Doppelsitzer (T.Mk.68). Die Hunter standen während 36 Jahren, zwischen 1958 und 1994 bei der Schweizer Luftwaffe im Einsatz. Nach der Ausserdienststellung 1994 wurden die Maschinen teils an befreundete Luftwaffen, aber auch an Vereine und Museen in der Schweiz abgegeben. Letztere hegen und pflegen respektive warten sie bis heute sehr engagiert. Einige wenige werden heute noch aktiv betrieben. Mit zwei doppelsitzigen Maschinen werden derzeit noch Passagierflüge angeboten. Jedoch scheinen die Tage der Hunter am Schweizer Himmel gezählt. Verschärfte Auflagen seitens der Behörden, aber auch immer knapper werdende personelle und finanzielle Ressourcen erschweren den weiteren Flugbetrieb. 

Einige der ehemaligen «Schweizer» Maschinen sind im Ausland im Einsatz. Sie werden von zivilen Unternehmen betrieben, die sie Luftwaffen als Sparringpartner zur Verfügung stellen.

Ein Fest für den Graffity
Eine Gelegenheit, den Hunter noch fliegend am Schweizer Himmel zu bestaunen, bietet sich am 4. September 2021. Dann feiert der Hunterverein Mollis sein 25-jähriges Jubiläum mit einem grossen Fest und einer Flugshow. Geplant sind Flüge des einsitzigen Papyrus des Huntervereins Obersimmental, sowie die Doppelsitzer der Amici dell Hunter und des Fliegermuseums Altenrhein.

Der Hunterverein Mollis konserviert den nicht mehr flugfähigen «Graffity»-Hunter als aviatisches Erbe des ehemaligen Militärflugplatzes Mollis. Dieser wurde zur Verabschiedung und Auflösung der Flieger Staffel 20 und Flieger Kp 19 während ihres letzten Dienstes auf dem Flugplatz Mollis im Herbst 1994 mit einem speziellen Anstrich versehen.