Liebherr-Aerospace Toulouse SAS, Toulouse (Frankreich), das Kompetenzzentrum für Luftmanagementsysteme von Liebherr, wurde vom Überschallflugzeughersteller Aerion Supersonic mit der Entwicklung des integrierten Luftmanagementsystems für seinen Überschall-Business-Jets AS2 beauftragt. Die offizielle Zusammenarbeit zwischen Aerion und Liebherr begann bereits Mitte 2019, als beide Unternehmen an Vorentwürfen für das integrierte Luftmanagementsystem des AS2 arbeiteten. Nach den ersten technischen Gesprächen einigten sich Liebherr-Aerospace und Aerion auf ein elektrisches Klimatisierungsaggregat (Electrical Pack) der nächsten Generation mit integriertem Luftmanagementsystem.

Aussenluft statt Zapfluft soll Treibstoffverbrauch reduzieren

Das Electrical Pack, an dem Liebherr-Aerospace bereits seit mehreren Jahren arbeitet, markiert einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einem umweltfreundlicheren Flugzeugbetrieb. Anstelle der herkömmlichen Methoden zur Nutzung der Zapfluft aus den Triebwerken des Flugzeugs saugt die von Aerion gewählte innovative Konstruktion Aussenluft aus einem Einlass an der Vorderkante der Flügel-Strake an. Die Luft wird dann mittels eines elektrisch betriebenen Turbokompressors komprimiert und der Treibstoffverbrauch somit im Vergleich zu heutigen Zapfluftsystemen erheblich reduziert.   

Produktion könnte schon in zwei Jahren anlaufen

Mit der Markteinführung des Überschall-Business-Jets AS2 hat sich Aerion zum Ziel gesetzt, den Punkt-zu-Punkt-Flugverkehr deutlich zu beschleunigen. Der neue Jet ist von Grund auf umweltfreundlicher ausgelegt und kann als erstes Überschallflugzeug mit 100 Prozent Synthetikkraftstoff Überschallgeschwindigkeiten ganz ohne Nachbrenner erreichen.

Der AS2 wird das erste Flugzeug sein, das am neuen Hauptsitz von Aerion namens «Aerion Park» im US-amerikanischen Melbourne, Florida (USA) montiert werden wird. Dieses hochmoderne Gelände, das mit umweltfreundlicher Energie betrieben wird, umfasst neben dem Hauptsitz einen integrierten Campus für die Forschung, Konstruktion, Fertigung und Wartung des neuen Überschall-Jets. Die Produktion des AS2 soll voraussichtlich 2023 anlaufen.