Die spanische Flugsicherung hatte am Freitagmorgen eine Empfehlung der Europäischen Agentur für Flugsicherheit EASA erhalten. Angesichts des unkontrollierten Eindringen von Trümmern des chinesischen Weltraumobjekts CZ-5B (Langer Marsch 5B) in einer absteigenden Umlaufbahn, die das spanische Staatsgebiet überquerte, hat ENAIRE gemäss den Empfehlungen der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) und den Leitlinien der interministeriellen Stelle unter der Leitung des Ministeriums für nationale Sicherheit einen Luftraumsperrstreifen von 100 km auf beiden Seiten der Umlaufbahn des Weltraumobjekts eingerichtet, um die Sicherheit für die Zivilluftfahrt zu gewährleisten.

Die Luftraumsperre konnte nach gut 45 Minuten wieder aufgehoben werden. Im europäischen Flugverkehr dürfte es aber zu Verspätungen kommen.

Jederzeit überwacht

Der unkontrollierte Eintritt eines grossen chinesischen Weltraumobjekts in die Atmosphäre sei zu jeder Zeit von verschiedenen nationalen und internationalen Agenturen und Institutionen überwacht worden, so ENAIRE. 

Unkontrollierte Trümmer

Im Gegensatz zu anderen Raumfahrtakteuren, welche ihre Hauptstufen kontrolliert abstürzen lassen oder – wie im Fall von Space-X – landen lassen, schickt China die ganze Rakete ins All, nach der Separation macht sich die Hauptstufe unkontrolliert wieder auf den Weg Richtung Erde. Wo die nicht verglühten Teile vorbeikommen und wo sie zu Boden gehen, kann nur rudimentär berechnet werden.

Kritik an China

Am vergangenen Montag war das Experimentmodul für chinesischen Raumstation Tiangong, Mengtian an Bord einer Die Rakete vom Typ Langer Marsch 5B wurde am vergangenen Montag ins All gebracht worden. Der nun schätzungsweise 22,5 Tonnen schwere Kern der Rakete ist unkontrolliert zur Erde unterwegs. «Die Ungewissheit, wo die grossen Trümmer letztendlich landen werden, stellt ein Risiko für die Sicherheit von Menschen und für Sachschäden dar, das weit über den allgemein akzeptierten Schwellenwerten liegt», schreibt die Organisation Aerospace, die ein Tracking eingerichtet hat. China steht für sein Vorgehen in der Kritik. Erst im Juli waren Teile der Hauptstufe einer chineischen Rakete unkontrolliert in den indischen Ozean gestürzt.