Zeugen beobachteten, wie die Maschine nur 300 Meter vor der Küste von La Manga nach einem Looping auf die Wasseroberfläche aufschlug. Beim Unfall verlor der 39-jährige Pilot Eduardo Garvalena sein Leben. Major Garvalena galt mit mehr als 2300 Flugstunden als sehr erfahren. Er gehörte der Patrulla Águila an und war u.a. Ausbilder an der Academia General del Aire (AGA) in San Javier. Während zehn diente er der Ala 14 in Albacete als Kampfpilot auf Mirage F-1 und Eurofighter. Das Unglück ist der zweite Absturz mit Todesfolge an der fast derselben Stelle innerhalb von sechs Monaten.

Stadtrat und ehemaliger Pilot glaubt nicht an Zufall

Ruben Perez, Stadtrat von San Javier und für die Sicherheit zuständig, glaubt nicht an einen Zufall der beiden Unfälle. Bis vor wenigen Monaten war er noch selbst Kampfpilot, Ausbilder und Mitglied der Patrulla Águila, bevor er eine Auszeit nahm und einen Abstecher in die Politik wagte. Die Ursache der Unfälle könne nicht auf das Alter der Trainingsjets zurückgeführt werden, ist er der Auffassung. Seiner Ansicht nach müssten weitere Faktoren in Betracht gezogen werden, wie die Belastung der Piloten und in welcher Verfassung sie sich befinden, bevor sie ins Flugzeug steigen. Der Untersuchungsausschuss werde Aufschluss über die Umfallursache geben.

C-101 werden durch Pilatus PC-21 ersetzt

Der Trainer C-101 befindet sich bereits seit 40 Jahren im Einsatz und soll ab 2021 nach und nach durch den Pilatus PC-21 ersetzt werden (siehe Beitrag auf www.cockpit.aero). Auf der Luftwaffen Basis San Javier wartet man gespannt auf das Eintreffen des ersten Turboprop Trainers aus Stans. Die Spanische Luftwaffe bestellte 24 Exemplare, die den Piloten-Aspiraten ein breiteres Schulungsspektrum bieten werden. Dabei muss die Luftwaffe aber auch wichtige Entscheidungen bezüglich Personaletat treffen, denn bei einem Treffen in San Javier zwischen der Verteidigungsministerin und den Piloten, Mechanikern und Flugschülern, war man sich einig, dass der Personalmangel das grösste Problem der Ausbildungsbasis sei. Vor allem fehle es an Ausbildern; ohne sie könne das geforderte Niveau nicht erhalten werden. Erst vor einigen Jahren erhöhte die Akademie ihr Kontingent an Flugschülern, um in Zukunft über mehr Kampfpiloten zu verfügen. Doch gleichzeitig wurde das Budget stark gekürzt, was zu einem Personalmangel führte.

Teilnahme der Patrulla Águila an Flugshow ungewiss

Nach den beiden Abstürzen ist es ungewiss, ob die Kunstflugstaffel an den Flugshows für die diesjährige Saison teilnehmen wird. Die Formation, die aus sieben Kampfpiloten besteht, hat innerhalb kürzester Zeit zwei Mitglieder verloren. Die beiden verunglückten Piloten besetzten die anspruchsvollsten Positionen im  Team.