Am 13. April hat Air France das Programm «Air France ACT» lanciert, dass die Strategie zur Reduktion ihrer CO2-Emissionen aufzeigt. Ziel ist es, die CO2-Emissionen pro Passagierkilometer bis 2030 im Vergleich zu 2019 um 30 % zu senken, d. h. die Gesamtemissionen um 12 % zu reduzieren. Um zu veranschaulichen, wie dieses Ziel erreicht werden kann, hat Air France auf zwei ihrer Flüge ab Paris-Charles de Gaulle eine Reihe von Massnahmen durchgeführt.

Mehr SAF als vorgeschrieben

Die Aktion fand auf zwei Passagierflügen statt: einem nach Montreal am 3. Mai 2022 mit einem Airbus A350 und einem nach Lissabon am 4. Mai 2022 mit einem Airbus A220. Der Flug nach Montreal wurde mit 16 % und der Flug nach Lissabon mit 30 % SAF betankt, statt mit der auf Flügen ab Frankreich seit Januar geltenden Vorschrift von 1 % (mindestens). 

Konkurriert nicht mit Lebensmittelkette

Diese nicht-fossilen Treibstoffe werden aus Biomasse wie Altspeiseöl hergestellt. Sie konkurrieren daher nicht mit der Lebensmittelkette und ermöglichen über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg eine durchschnittliche Reduktion der CO2-Emissionen um 80 % im Vergleich zu herkömmlichen Treibstoffen. Am Beispiel von gebrauchten Pflanzenölen bedeutet dies, dass die CO2-Bindung während des Wachstums der Pflanze, der ersten Nutzung als Speiseöl, dem Recycling und der Verwendung als Flugzeugtreibstoff berücksichtigt werden muss.

Am Boden und an Bord setzten die Piloten Eco-Piloting-Techniken ein, wie z. B. das Rollen mit nur einem Triebwerk am Boden und die Flugroutenoptimierung in Echtzeit. 

50 % weniger CO2-Emissionen

Durch den Einsatz dieser Methoden konnten die CO2-Emissionen auf beiden Flügen um rund 45 % gesenkt werden. Das Projekt und sein aussagekräftiges Ergebnis wurden dank des Engagements aller Air France-Mitarbeitenden ermöglicht. Mehrere andere Unternehmen und Partner sowie die Flughäfen in Montreal und Lissabon haben ebenfalls zu dieser Leistung beigetragen.

Auswertung

Die Zahlen, wie beispielsweise der Grad der Reduzierung der CO2-Emissionen für die einzelnen aktivierten Massnahmen, sowie die Rückmeldungen der auf beiden Flügen anwesenden Fluggästen werden analysiert. Diese Informationen werden genutzt, um zu prüfen, wie der CO2-Fussabdruck des Linienflugbetriebs von Air France in Zukunft am besten reduziert werden kann. Die Ergebnisse werden mit den anderen Fluggesellschaften der SkyTeam-Allianz geteilt, die an der Challenge teilgenommen haben.