Am vergangenen Wochenende bewältigte die Air Zermatt jedoch knapp 40 Einsätze mit bis zu 4 Helikoptern gleichzeitig. Ebenso viele Einsätze verzeichneten die Kollegen der AirGlaciers. Neben den beiden zweimotorigen Rettungshubschraubern des Typen Bell 429 konnten auch viele Primäreinsätze mit den einmotorigen Helikoptern absolviert werden.

Sechs Lawinenabgänge am Samstag

«Einmal mehr hat sich gezeigt, dass bei gleichzeitigen Alarmeingängen die Koordination der jeweiligen Einsatzleitungen enorm vereinfacht werden kann, wenn auf die ganze Helikopterflotte, unabhängig ob ein- oder zweimotorig, zurückgegriffen werden kann», betont die Air Zermatt in einer Mitteilung. Die dadurch breit gefächerte Einsatzmöglichkeit trage viel dazu bei, den Patienten schnellstmögliche Hilfe zu bieten.

Die Vielseitigkeit und Erfahrung der Rettungscrews waren am Wochenende gefragt: Das gesamte Spektrum von hochalpinen Evakuationen, Unfällen von Wintersportlern, Lawinen- und Spalteneinsätze sowie Spitalverlegungen wurden gemäss Air Zermatt abgedeckt. Mit insgesamt sechs Lawinenniedergängen im Ober- und Unterwallis zeigte sich der Samstag besonders ereignisreich. Nur innerhalb von wenigen Minuten gingen bei der Einsatzzentrale der kantonalen Walliser Rettungsorganisation (KWRO) gleich fünf Alarmierungen bezüglich Lawinenabgängen ein.

«Perfektes Zusammenspiel»

Als die Rettungscrew der Air Zermatt nach einem erfolgreichen Einsatz das Spital Sitten verlassen wollte, erreichte sie die Meldung, dass die Kollegen der Air-Glaciers Unterstützung benötigen. «Schon beim Überflug zum Unfallort konnten erste Rettungsspezialisten auf den verschiedenen Lawinenkegeln positioniert werden», so die Air Zermatt. «In perfektem Zusammenspiel mit den Rettungscrews der Air-Glaciers konnte allen Verschütteten schnellste Hilfe geboten werden.»

So auch bei einem weiteren Lawinenabgang abends etwas oberhalb von Zermatt. Auch hier konnte die Air Zermatt neben dem medizinischen Rettungshelikopter auf zwei einmotorige Maschinen zurückgreifen, welche vor allem für die Transporte der Lawinenhunde und der Rettungsspezialisten dienten. Bei allen Rettungseinsätzen konnten die Patienten in die Zielspitäler von Sion und Visp überflogen werden.

Leider erreichte die Crew am Sonntagabend die Nachricht, dass eines der Lawinenopfer, ein 17-jähriger Freerider, später im Spital verstarb.

Über Air Zermatt AG
Die Gründung der Air Zermatt erfolgte am 1. April 1968 in Zermatt durch den damaligen Vize-Präsidenten von Zermatt und Apotheker Beat Perren. Er präsidierte bis im Jubiläumsjahr den Verwaltungsrat. Seit der GV im Juni 2018 hat sein Sohn, Philipp Perren, das Präsidium übernommen. Beat Perren bleibt Verwaltungsrat und wurde überdies zum Ehrenpräsidenten auf Lebzeiten gewählt. Gerold Biner ist seit 35 Jahren bei der Air Zermatt, seit über 25 Jahren als Pilot tätig und leitet seit bald zehn Jahren als CEO das operative Geschäft. Die Air Zermatt beschäftigt auf den drei Basen in Gampel, Raron und Zermatt rund 75 festangestellte Mitarbeiter und betreibt ein Büro auf dem Flugplatz Sion. Im Frühling 2020 hat die Air Zermatt die Aktienmehrheit ihrer vorwiegend im Unterwallis tätigen Konkurrentin Air-Glaciers übernommen. Philippe Perren ist Präsident des neu aufgestellten Verwaltungsrats dieser Tochterfirma. Die moderne Flotte der Air Zermatt umfasst aktuell 11 Helikopter: 2 Bell 429, 1 EC 135 T3, 1 EC 130 T2, 6 AS350 B3 Ecureuil sowie 1 SA315B Lama. Der Rettungsdienst der Air Zermatt fliegt heute pro Jahr gegen 2000 Helikopter-Rettungseinsätze und führt gegen 900 Ambulanzeinsätze aus. Seit der Gründung 1968 bis heute wurden über 50’000 Helikopterrettungen ausgeführt. Weitere Infos: www.air-zermatt.ch.