Die InSight (Interior Exploration using Seismic Investigations, Geodesy and Heat Transport) Mars-Mission gehört zum Discovery-Programm der NASA. InSight war am 5. Mai 2018 gestartet. Gestern Abend um 19:54 UTC wurde der stationäre Lander auf der Oberfläche des Mars abgesetzt. Der Lander ist mit einem Seismometer und einer Wärmeflusssonde ausgestattet. Mit ihren Messungen soll die frühgeologische Entwicklung des Mars erforscht und damit das Verständnis der Entstehung der erdähnlichen Planeten des Sonnensystems (Merkur, Venus, Erde, Mars) und des Erdmonds verbessert werden. Der InSight-Lander basiert auf Techniken und wesentlichen Bauteilen der NASA-Sonde Phoenix Mars Lander.

483 Millionen Kilometer bis zum Ziel

Die erfolgreiche Landung bezeichnet die NASA als nicht selbstverständlich. Das Aufsetzen von InSight gelang nur dank zuvor erprobten Technologien, die perfekt zusammenspielten. Hinzu kommt, dass InSight im Vergleich zu früheren Marsmissionen zusätzliche Schwierigkeiten überwinden musste: sie trat langsamer in die Atmosphäre ein, war schwerer, landete an einem geografisch höher gelegenen Punkt und zu einem ungünstigeren Zeitpunkt, der ein grosses Risiko für Sandstürme birgt. Die gesamte Landung ab Eintritt in die Atmosphäre dauerte sechs Minuten. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Mission bereits einen Weg von rund 483 Millionen Kilometern zurückgelegt und 205 Tage im Weltraum verbracht.

ETH Zürich an Mars-Mission beteiligt

Die unbemannte InSight Mission der NASA bringt geophysikalische Instrumente auf den roten Planeten, die es erlauben, sein Inneres zu erforschen. Mit an Bord ist ein Seismometer, um Marsbeben und Meteoriteneinschläge zu registrieren. Mehrere Gruppen der ETH Zürich sind in vielfältiger Weise an der InSight Mission beteiligt. Koordiniert werden die Aktivitäten von Professor Domenico Giardini (siehe Video). Die Gruppen zeichnen sich für die Datenerfassungs- und Steuerungselektronik verantwortlich und werden die damit gewonnen Daten auswerten und interpretieren. Damit ist InSight auch der Start zu einer neuen Ära: Zum ersten Mal werden wissenschaftliche Daten zu den eben genannten Themen gesammelt und es wird gespannt auf die ersten Ergebnisse gewartet. Wenn alles nach Plan verläuft, werden erste Marsbebendaten anfangs Januar übermittelt.

Ob der Roboter voll funktionsfähig ist, ist laut der US-Raumfahrtbehörde Nasa noch nicht klar. 2012 hatte die NASA «Curiosity» erfolgreich auf den Mars gebracht. Landungen auf dem roten Planeten gelten als extrem schwierig: nur rund 40 Prozent aller bisher weltweit gestarteten Mars-Missionen waren gemäss Nasa bisher erfolgreich.