Wie jüngst auf der Aero India in Bangalore bekannt wurde, will Indien 110 moderne Kampfflugzeuge beschaffen. In der Auswahl stehen Boeing mit dem F/A-18 Super Hornet, der Eurofighter Typhoon, der schwedische Gripen E, die Rafale sowie die Su-35 und die MiG-35 a. Nun schlug aber Lockheed Martin mit einer überarbeiteten Version des F-16 eine Lösung als sogenannte F-21 vor.

Lockheed Martin wolle mit dem F-21 vollumfänglich den Bedürfnissen der indischen Luftwaffe Rechnung tragen, schreibt das Unternehmen. Dazu gehören unter anderem eine ausfahrbare Luftbetankungssonde, mehr Aufnahmepunkte für AMRAAM-Lenkwaffen und ein dem F-35 ähnliches Cockpit.

Kooperation könnte Wettbewerbsvorteil sein

Lockheed Martin baut bereits darauf auf, Aufträge nach Indien vergeben zu haben. So hat Tata Lockheed Martin Aerostructures Limited (TLMAL) kürzlich das 100. Leitwerk für den C-130J Super Hercules aus seiner Produktionsstätte in Hyderabad geliefert. Diese Art der Kooperation könnte dem amerikanischen Unternehmen durchaus einen Wettbewerbsvorteil bieten.

Für Lockheed Martin ist die Weiterentwicklung vom F- 16 zum F-21 problemlos zu bewerkstelligen. «Die F-21 ist eine beispiellose Gelegenheit, welche die Stärken von Lockheed Martin, dem grössten Verteidigungsunternehmen der Welt, und Tata, Indiens führendem Industriehaus, zu kombinieren und eine historische Win-Win-Situation für die USA und Indien zu erzielen. Wir hoffen, unsere Beziehungen zu Indien im Rahmen einer beispiellosen F-21-Kampfflugzeugpartnerschaft für Indien aus Indien zu festigen und auszubauen», so ein Statement von Lockheed Martin.

F-21 – via Indien in den Rest der Welt?

Zusätzlich zur Schaffung von Tausenden neuer Arbeitsplätze für die indische Industrie, unterstützt die F-21-Produktion in Indien auch Tausende von Zuliefererjobs in den USA, darunter Hunderte bei Lockheed Martin in den Bereichen Engineering, Programm-Management, Nachhaltigkeit und Kundenbetreuung in den USA.

Lockheed Martin und Tata Advanced Systems würden den F-21 in Indien vorerst exklusiv für Indien produzieren. Sollte es zu einem positiven Entscheid für das amerikanische Rüstungsunternehmen kommen, kann davon ausgegangen werden, dass dieser Typ auch anderen Nationen offeriert werden wird.