Die Antriebskonfiguration wurde schon vor zwei Jahren von Siemens auf der AERO vorgestellt. Diamond Aircraft hatte allerdings bereits 2009 einen DA36 E-Star in einem Gemeinschaftsprojekt mit Siemens und Boeing auf der ILA präsentiert. Die redundante Architektur des Antriebssystems mit zwei unabhängig voneinander arbeitenden Elektromotoren erhöht die Sicherheit des Flugzeugs.

Die E-Motoren sitzen auf Pylons, die am vorderen Rumpf befestigt sind. In der Nase des Rumpfs befindet sich ein Dieselgenerator, der konstante 110 kW liefert. Die Elektromotoren selbst haben eine Startleistung von 150 kW. Zwei Batterien mit je 12 kWh sind im hinteren Fahrgastraum montiert und dienen als Energiespeicher. Mit einem speziellen Leistungshebel kann der Pilot den Energiefluss zwischen Generator, Batterien und Motor steuern. Der Pilot kann zwischen reinem elektrischen Modus (Generator aus), Cruise-Modus (Generator versorgt den Motor alle Energie) und Lademodus (Generator lädt die Batterien) auswählen.

Leise, ökologisch und ökonomisch

Rein elektrisch, also nur mit Batterien angetrieben, kann das Flugzeug 30 Minuten fliegen. Das Hybridsystem verlängert dies auf 5 Stunden. Das war exakt der Ansatz, den die Siemens AG und Diamond Aircraft Industries bereits 2013 unter Förderung des deutschen Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) und der Forschungsförderungsgesellschaft GmbH (FFG) auf die Wege brachten. Dies, um gemeinsam ein mehrmotoriges Hybrid-Elektroflugzeug zu entwickeln. Das Hauptziel des Projekts war die Entwicklung eines Flugzeugs, das einen geringeren Kraftstoffverbrauch (höhere Effizienz) sowie einen geringeren Geräuschpegel als konventionelle Antriebssysteme aufweisen.

Der Hybridantriebsstrang ermöglicht volle elektrische Startkapazitäten (ohne zusätzliche Geräusche und Verschmutzung eines Verbrennungsmotors). «Das Diamond Flying Testbed wird uns helfen, die Anforderungen dieser neuen Antriebstechnologien zu verstehen und auf die Herausforderungen in grösseren Anwendungen vorbereitet zu sein», sagte Dr. Frank Anton, Executive Vice President der Siemens eAircraft.

Ähnliche Hybridlösungen werden seit einiger Zeit weltweit verfolgt, so etwa bei Zunum in den USA , aber auch in der Schweiz bei der Entwicklung des Smartflyers.