Ein halbes Jahr nach seinem historischen Erstflug ist das Raumschiff «Crew Dragon» des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX zum ersten Mal für eine reguläre Mission ins Weltall gestartet. In der Nacht auf den heutigen Montag hob die Kapsel mit vier Astronauten an Bord in Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida ab. Bereits rund einen Tag später soll sie an die Internationale Raumstation (ISS) andocken. Ein aufgetretenes Problem mit den Treibstoffheizungen konnte das Team reparieren.

Ursprünglich war der Start in der Nacht zu Sonntag geplant gewesen. Doch wegen zu starker Winde beschloss die NASA, ihn zu verschieben.

Ein grosser Erfolg für SpaceX

Die «Crew Dragon» startete an der Spitze einer Falcon 9-Rakete, deren erste Stufe nach einigen Minuten wie geplant zur Erde zurückkehrte und auf einer schwimmenden Plattform landete. Die Kapsel wird voraussichtlich am späten Montagabend (Ortszeit) nach mehr als 27 Stunden Flug an der Internationalen Raumstation ISS andocken. Die amerikanischen Nasa-Astronauten Michael Hopkins, Victor Glover und Shannon Walker sowie der japanische Astronaut Soichi Noguchi sollen sechs Monate an
Bord der ISS bleiben und verschiedene Experimente überwachen. Auf der Station befinden sich derzeit bereits die Astronautin Kate Rubins sowie ihre russischen Kollegen Sergej Ryschikow und Sergej Kud-Swertschkow.

Die Crew-1-Mission ist das Ergebnis des Commercial Crew Programms. Das Prinzip: Die NASA finanziert und entwickelt nicht mehr alle Weltraumreisen selbst, sondern kauft Wissen und Technologie von anderen Firmen ein. Seit dem Jahr 2010 arbeitet sie dafür mit mehreren amerikanischen Unternehmen der Luft- und Raumfahrtindustrie zusammen. Ziel ist es, einen sicheren, zuverlässigen und kostengünstigen Zugang zur Internationalen Raumstation und von dort aus in den Weltraum zu haben. Die NASA wählte SpaceX im September 2014 aus, um künftig wieder Besatzungen aus den Vereinigten Staaten zur ISS zu transportieren.