Im Rahmen der Partnerschaft rüsten die beiden Luftfahrtunternehmen ein Flugzeug vom Typ Dornier 328 für den wasserstoff-elektrischen Passagierflug um. Das Demonstrationsflugzeug soll im Jahr 2025 erstmals abheben. Das Programm soll das Potenzial von Wasserstoff für einen klimaneutralen Regionalflugverkehr mit bis zu 40 Sitzen unter Beweis stellen und gleichzeitig die deutsche Führungsrolle in diesem wichtigen Bereich unterstreichen.

Demonstrator soll 2025 abheben

Dazu wurde nun eine Absichtserklärung zwischen der 2014 gegründeten H2FLY, unter dessen Mitbegründer und CEO, Prof. Kallo und der ebenfalls neugegründeten Deutschen Aircraft in Leipzig und dessen CTO, Martin Nüsseler unterzeichnet, einen Versuchsträger auf Basis der Do 328 eco mit einem Wasserstoff-Brennstoffzellensystem zum Betrieb mit Elektromotoren einzusetzen.

Verwendet wird dazu der bisherige Demonstrator, dessen Serienfertigung gegenwärtig in Leipzig anläuft. Das Programm soll das Potenzial von Wasserstoff für einen klimaneutralen Regionalflugverkehr mit bis zu 40 Sitzen unter Beweis stellen und gleichzeitig die deutsche Führungsrolle in diesem wichtigen Bereich unterstreichen.Die Absichtserklärung markiert den nächsten Schritt auf dem Weg zu klimaneutralen Regionalflügen.

Professor Dr. Josef Kallo gehört zu den führenden Köpfen weltweit auf dem Sektor Wasserstofftechnik für Luftfahrzeuge. Er ist beim DLR am Institut für Technische Thermodynamik beschäftigt und bündelt dort die Aktivitäten mit verschiedenen Forschungsflugzeugen, so auch das laufende Projekt HY4. Unter seiner Leitung steht auch die Entwicklung eines Brennstoffzellenantriebs bis 1,5 MW. Ferngestecktes Ziel ist  es, Flugzeuge mit bis 70 Sitzen mit Wasserstoffantrieben und Reichweiten bis zu 2000 km bis zum Jahr 2040 realisieren zu können.

«Nächste Entwicklungsstufe zünden»

Im Rahmen des Projekts zwischen H2FLY und Deutsche Aircraft arbeiten die Unternehmen gemeinsam an der Integration des Energiesystems in das Flugzeug und an der Definition der technischen Spezifikation sowie den Zulassungsanforderungen für Brennstoffzellensysteme in der Großflugzeugklasse der EASA (CS25). Des Weiteren ergänzt das Projekt die Luftfahrtstrategie der Deutschen Bundesregierung.

Martin Nüsseler meinte dazu: «Die Deutsche Aircraft ist überzeugt davon, dass die höhere Antriebseffizienz von Propellerflugzeugen ausschlagegebend für den Wandel bei der Antriebstechnologie von Flugzeugen ist und in Zukunft noch mehr Treibstoff einsparen und Emissionen vermeiden wird. Die Kombination dieser Antriebsart mit einer langfristig CO2-freien Energiequelle ist der Schlüssel zum klimaneutralen Luftverkehr. Wir freuen uns auf Partnerschaften mit Firmen, die nicht nur unsere Leidenschaft für die Umwelt teilen, sondern auch die technische Expertise haben, um die Sicherheit und Zuverlässigkeit klimaoptimierter Luftfahrt zu gewährleisten. Wir sind überzeugt, dass uns die Zusammenarbeit mit H2FLY auf dem Weg zur Anwendung von Wasserstoffbrennstoffzellen in Grossflugzeugen weiterbringen wird.»

Prof. Dr. Josef Kallo, Mitbegründer und CEO von H2FLY, kommentierte die Ankündigung wie folgt: «Das Fliegen bedeutet eine unglaublich wichtige Chance für die Menschheit - heute leider auf Kosten unseres Planeten. Die Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie bietet uns die Möglichkeit, dass Regionalflüge vollständig CO2- und Stickoxid-freiwerden - und diese Technologie ist bereits heute verfügbar. In den letzten 16 Jahren haben wir intensiv daran gearbeitet, unsere Technologie an kleineren Flugzeugen nachzuweisen und haben dabei auf der Grundlage von sechs Antriebsgenerationen Rekordflüge absolviert. Wir freuen uns sehr, gemeinsam mit der Deutschen Aircraft die nächste Entwicklungsstufe zu zünden und unser Engagement auf Regionalflugzeuge auszuweiten.»

Projekte mit Zukunft

Das H2FLY-Do328 eco-Projekt ist gegenwärtig eines der ehrgeizigsten Wasserstoff-Projekte parallel zu den in den USA und Grossbritannien begonnenen Projekten mit dem Piper PA-46 und den nun in der Umrüstung befindlichen Dornier Do 228 sowie einem ähnlichen Projekt mit der MTU Aero Engines, ebenfalls mit einer do 228. Dazu kommen noch die Erklärungen von Airbus, bis 2035 die ersten Flugzeuge mit Wasserstoff-Betrieb zu liefern.