Sollte die bevorstehende Wahl des neuen Kampfjets auf den Eurofighter fallen, würden das Flugzeug und die Triebwerke in der Schweiz gefertigt und montiert. Dies schreibt Airbus in einer Mitteilung. Airbus Defence and Space-CEO Dirk Hoke betont darin die Bedeutung der Endmontage in der Schweiz: «Nur wer die Möglichkeit hat, selbst seine Flugzeuge zu bauen, versteht die Montage- und Testvorgänge und vor allem das Innenleben des Kampfjets. Nur so ist man später in der Lage, ein Kampfflugzeug auch autonom zu betreiben.» Der Aufbau der Endmontagelinie sei fester Bestandteil des Offset-Konzepts von Airbus. «Damit schaffen wir nachhaltig Arbeitsplätze in der Schweiz», betont Hoke. Airbus und seine Industriepartner werden Teile, Module und Baugruppen des Eurofighter, seiner Triebwerke und seiner Ausrüstung bei verschiedenen Schweizer Unternehmen fertigen lassen.

Auch Endmontage in der Schweiz

Die Endmontage der Flugzeuge und Triebwerke erfolge direkt in der Schweiz und nicht im Ausland, schreibt Airbus weiter. Die zusätzliche Bereitschaft von Eurofighter zum Aufbau von autonomen Wartungs-, Instandsetzungs- und Betreuungskapazitäten in der Schweiz sichere Arbeitsplätze für die nächsten Jahrzehnte. Die Entscheidung für den Eurofighter «Made in Switzerland» sei also auch eine Entscheidung für den Wirtschafts- und Technologeistandort Schweiz und die Unabhängigkeit gegenüber Importen aus dem Ausland und sichere das Know-how für einen späteren autonomen Betrieb der Jets.

Das Gesamtpaket von Eurofighter

Die Eurofighter-Offerte für die Schweiz besteht laut Airbus aus drei Säulen: Dem Flugzeug selbst, den von der Schweiz geforderten wirtschaftlichen Gegengeschäften und dem Paket zur politischen Kooperation. Die veröffentlichten Evaluationskriterien der armasuisse bewerten dabei in der sogenannten technischen Evaluation primär das Flugzeug. Die Elemente der indirekten Industriebeteiligung in Höhen von 40% des Beschaffungsvolumens und Elemente der politischen Kooperation werden dagegen durch den Bundesrat bewertet.

Die Offsetmöglichkeiten

Airbus und seine Partner bieten über den Eurofighter hinaus Projekte für indirekte wirtschaftliche Gegengeschäfte mit Schweizer Partnern aus dem Bereich Technologie und Industrie an. Dahinter verbergen sich über 1000 neu zu schaffende Arbeitsplätze in der Schweiz – jeweils mehr als 600 durch die direkten und indirekten Offsetmöglichkeiten. Als Europas grösste Luft- und Raumfahrtunternehmen verfügen Airbus und seine Partner BAE und Leonardo über zahllose Vorhaben bei denen eidgenössische Partner beteiligt werden, hält Airbus fest. 

Politische Kooperation

Deutschland offeriert laut Airbus explizit mit einer von drei Bundesministerien unterschriebenen Absichtserklärung eine politische Zusammenarbeit. Dabei handelt es sich um eine Kooperation auch über den Eurofighter hinaus in Politikfeldern wie Energie, Wirtschaft, Wissenschaft, Umwelt, Verkehr, digitale Technologie und Infrastruktur. Bestandteil des Angebots sei auch die Unterstützung der Eurofighter-Partnernationen Italien, Spanien und Grossbritannien, die in einem durch alle vier Verteidigungsminister unterschriebenen ‹Four Nations Letter› eine weitere Zusammenarbeit mit der Schweiz anbieten. Das Gesamtpaket Eurofighter mit seinen drei Säulen biete einen Mehrwert für die Schweiz, ist Airbus überzeugt. Einen Mehrwert, der über die technischen Evaluationskriterien des Flugzeugs hinausgehe.